Souveräner Sieg gegen den SC Ammersee

Zu einem ungefährdeten 4,5-1,5 kam der SK Gräfelfing am 3. Spieltag der Zugspitzliga 2022/23 gegen den SC Ammersee auch ohne Stammspieler Thomas, der seinen Pflichten als FIDE-Schiedsrichter nachkommen musste.

Am leichtesten hatte es dabei Frank an Brett drei, dessen Gegner schlicht nicht auftauchte. Ein kampfloses 1-0 nach einer Stunde war dann die Folge.

Oliver Edelmann hatte es an Brett fünf mit Schwarz gegen eine Reti-Eröffnung zu tun, gegen die er klassisch mit Läuferausfall nach f5 reagierte. Das Übersehen einer Bauerngabel kostete Weiß zunächst eine Figur gegen zwei Bauern. Nachdem sich das Gegenspiel des Weißen als unzureichend erwiesen hatte, machte ein weiterer Qualitäts- bzw. Figurengewinn dann den Punkt zum 2-0 komplett.

Marvin hatte mit Weiß an Brett sechs im Cochrane-Gambit in der Russischen Verteidigung (Springeropfer auf f7!) zunächst 4 Bauern gegen die Figur erhalten, verlor dann aber im weiteren Verlauf wieder drei davon. Das Endspiel mit 3 zu 2 Bauern und einem Läufer gegen zwei Springer war dann für Weiß nicht zu halten: 2-1.

Durchaus wechselhaft verlief Oliver Gesings Partie an Brett zwei. Im Aljechin-Chatard-Angriff der französischen Verteidigung (die Oliver ja selbst oft als Schwarzer spielt), saß er diesmal auf der „falschen“ Seite mit Weiß. Schwarz nahm das Bauernopfer auf g5 nicht an, sondern versuchte, mit a6 und dem Standardausfall c5 das weiße Bauernzentrum zu unterminieren, ohne seine eigene Bauernstellung zu kompromittieren. Lange Zeit schien dabei die Stellungsbewertung zwischen „Weiß steht überlegen“ und „ausgeglichen mit Gegenchancen für Schwarz“ zu pendeln. Nach einem Bauernopfer konnte Oliver aber einen weit vorgeschobenen Freibauern bilden, dessen Vormarsch von einem (weniger weit vorgerückten) Freibauern des Gegners auf der gleichen Linie gegen Angriffe der schwarzen Dame abgeschirmt war. Die Partie ging dann relativ bald zu Ende und es stand 3-1.

An Brett eins hatte es Daniel als Schwarzer mit einem geschlossenen Sizilianer zu tun. Die Partie stand lange Zeit ungefähr ausgeglichen, zumal Weiß auf den sonst üblichen Königsangriff verzichtete und stattdessen lieber auf Zentrumskontrolle und Bauernangriff am Damenflügel baute. In beiderseitiger Zeitnot kippte die Partie aber zugunsten von Schwarz. Nach einem Bauerngewinn auf der b-Linie brach die Verteidigung des Weißen schnell auseinander und es stand 4-1.

An Brett fünf bekam Yaro mit Weiß gegen einen Pirc-Aufbau eine aussichtsreiche Stellung. Allerdings verteidigte sich Schwarz geschickt und stand trotz bzw. wegen eines Qualitätsopfers von Weiß überlegen. Das Endspiel allerdings war dann trotz Qualität mehr nur sehr schwierig zu gewinnen für Schwarz (falls überhaupt) und so einigten sich die Kontrahenten auf Remis, was angesichts des bereits erfolgten Siegs für Gräfelfing eine verständliche Reaktion darstellte.

Das ungefährdete 4,5-1,5 schließt die Saison für dieses Jahr ab.. Weiter geht es in der Zugspitzliga 2022/23 erst wieder im neuen Jahr. Runde 5 findet am 15.01.2023 gegen Bad Tölz statt. Im Dezember 2022 in der 4. Runde dagegen haben wir spielfrei (FL).

Team I: Überzeugender Sieg in Windach

Mit zwei Ersatzleuten traten wir in der 2. Rund der Zugspitzliga 2022/23 in Windach an, doch am Ende statt ein überlegener Gewinn für uns zu Buche.

Gleich vom Start weg kam Desi am 3. Brett mit Weiß zu einer sehr vorteilhaften Position in einer Skandinavischen Partie. Der Gegner konnte dem Druck nicht standhalten und verlor recht bald einen Bauer bei andauerndem Königsangriff und dann auch die Partie.

Neuzugang Daniel baute ebenfalls ständigem Druck vom Start an auf in einer Reti-ähnlichen Partie mit Weiß. Seit Gegner allerdings leistete mehr Widerstand und Daniel konnte erst einem komplexen Endspiel einen Bauern und dann auch die Partie gewinnen.

Keine Probleme hatten Marvin und Yaro an Brett 4 bzw. Brett 6, beides Partien mit schwarzem Königsfianchetto. Yaro gewann im Laufe der Partie eine Qualität, was er zielstrebig zum vollen Punkt führte.

Nicht gut heraus kam Oliver mit Weiß an Brett 5 in einem Nimzo-Inder. Nachdem er die Rochade verpasst hatte, versuchte Weiß mittels h4/h5 und Kf1 die Königsstellung von Schwarz von der Seite her anzugreifen. Sein Gegner aber passte auf und erhielt in einem Schwerfigurenendspiel die überlegene Stellung, die Schwarz letztlich zu einem Sieg verwertete.

Klar auf Verlust stand zwischendurch Frank auf Brett 2 in einer italienischen Partie mit Schwarz. Nach einem missglückten „Befreiungsschlag“ mit übereilter und unnötiger Öffnung des Zentrums verlor Schwarz zunächst einen Bauern mit praktisch nicht vorhandener Kompensation und hätte nach einer weiteren Ungenauigkeit bei richtiger Fortsetzung von Weiß noch einen weitern Bauern und damit vermutlich die Partie verloren.

Ein passiver Zug mit dem Springer ließ aber Weiß etwas gedrückt stehen bezüglich Turmkoordination und Bauernstellung, so dass er gegen den DWZ-stärkeren Gegner trotz nach wie vor vorhandener Gewinnchancen recht schnell in ein Remis einwilligte.

Somit stand nach bereits drei Stunden das Endergebnis von 4 1/2 zu 1 1/2 fest! Ich möchte allen Spielern, insbesondere den bereitwillig einspringenden Ersatzspielern, danken. Wir sehen uns dann in Runde 3 am 27.11. gegen den SC Ammersee wieder!

Niederlage gegen Wolfratshausen verhindert Aufstieg

Da der SC Wolfratshausen und wir vor der letzten Runde genau gleiche Mannschafts- und Brettpunkte erreicht hatten, war der heutige Mannschaftskampf das alles entscheidende Spiel. Ein 3:3 hätte eine Wiederholung bedeutet.

Das Match begann mit einem schnellen Remis von Jürgen Hofmann an Brett 2 in einer französischen Partie (McCutcheon-Variante). Jürgen stand zunächst optisch gut, willigte nach Damentausch dann recht schnell in ein Remis ein.

An Brett 3 hatte ich mit Schwarz einen Italiener auf dem Brett. Ich hätte in einer praktisch ausgeglichenen Stellung durchaus weiterspielen können, fühlte mich heute aber körperlich nicht gut und willigte ebenfalls recht schnell in ein Remis ein.

Thomas an Brett vier begann wie üblich mit Weiß mit Englisch, die Stellung transformierte sich dann recht schnell in ein Damengambit. Irgendwie kam Thomas gar nicht gut aus der Eröffnung heraus und erreichte mit Müh‘ und Not ebenfalls nur ein Remis.

An Brett 6 konnte Yaro aus einer zunächst aussichtsreichen Stellung ebenfalls nicht mehr als ein Remis herausholen.

Blieben also die zwei Olivers. Oliver Edelmann an Brett 5 hatte eine Reti-Partie auf dem Brett, allerdings mit einem Minusbauern. Die Hoffnung, ein Figurenopfer würde zu einem heftigen Königsangriff führen, erfüllte sich zunächst nicht. Kurz vor Schluss (Zeitkontrolle) hätte Schwarz aber die Figur mit Zinsen zurückgewinnen können, vermutlich wegen der Zeitnot fand aber Oliver Edelmann die rettendende (und gewinnende) Kombination nicht. Danach war die Partie verloren, die Hoffnung auf ein Dauerschach erfüllte sich nicht. Damit stand es bereits 2:3 für die Gäste.

An Brett 1 hatte Oliver Gesing eine sehr geschlossene Winawer-Variante der französischen Verteidigung auf dem Brett. Gegen das sehr methodische Vorgehen des Weißen auf dem Königsflügel fand er aber heute kein Gegenrezept und musst bald eine Qualität geben. Der Gegner opferte gegen Ende des Mittelspiels die Qualität mit Bauergewinn zurück und Oliver musst dann bald die Segel streichen. Damit stand das Endergebnis fest: 2:4 für die Gäste. Damit sind wir zweiter in der Zugspitzliga, steigen somit also nicht auf. Trotz der Enttäuschung hat dies vielleicht auch sein Gutes: wir hätten nächste Saison in der Bezirksliga arge Probleme gehabt, acht Spieler auf zu stellen. So bleibt uns noch nächste Saison Zeit für die Konsolidierung der Mannschaft mit vielleicht neuen Talenten in der ersten Mannschaft.