Niederlage gegen Wolfratshausen verhindert Aufstieg

Da der SC Wolfratshausen und wir vor der letzten Runde genau gleiche Mannschafts- und Brettpunkte erreicht hatten, war der heutige Mannschaftskampf das alles entscheidende Spiel. Ein 3:3 hätte eine Wiederholung bedeutet.

Das Match begann mit einem schnellen Remis von Jürgen Hofmann an Brett 2 in einer französischen Partie (McCutcheon-Variante). Jürgen stand zunächst optisch gut, willigte nach Damentausch dann recht schnell in ein Remis ein.

An Brett 3 hatte ich mit Schwarz einen Italiener auf dem Brett. Ich hätte in einer praktisch ausgeglichenen Stellung durchaus weiterspielen können, fühlte mich heute aber körperlich nicht gut und willigte ebenfalls recht schnell in ein Remis ein.

Thomas an Brett vier begann wie üblich mit Weiß mit Englisch, die Stellung transformierte sich dann recht schnell in ein Damengambit. Irgendwie kam Thomas gar nicht gut aus der Eröffnung heraus und erreichte mit Müh‘ und Not ebenfalls nur ein Remis.

An Brett 6 konnte Yaro aus einer zunächst aussichtsreichen Stellung ebenfalls nicht mehr als ein Remis herausholen.

Blieben also die zwei Olivers. Oliver Edelmann an Brett 5 hatte eine Reti-Partie auf dem Brett, allerdings mit einem Minusbauern. Die Hoffnung, ein Figurenopfer würde zu einem heftigen Königsangriff führen, erfüllte sich zunächst nicht. Kurz vor Schluss (Zeitkontrolle) hätte Schwarz aber die Figur mit Zinsen zurückgewinnen können, vermutlich wegen der Zeitnot fand aber Oliver Edelmann die rettendende (und gewinnende) Kombination nicht. Danach war die Partie verloren, die Hoffnung auf ein Dauerschach erfüllte sich nicht. Damit stand es bereits 2:3 für die Gäste.

An Brett 1 hatte Oliver Gesing eine sehr geschlossene Winawer-Variante der französischen Verteidigung auf dem Brett. Gegen das sehr methodische Vorgehen des Weißen auf dem Königsflügel fand er aber heute kein Gegenrezept und musst bald eine Qualität geben. Der Gegner opferte gegen Ende des Mittelspiels die Qualität mit Bauergewinn zurück und Oliver musst dann bald die Segel streichen. Damit stand das Endergebnis fest: 2:4 für die Gäste. Damit sind wir zweiter in der Zugspitzliga, steigen somit also nicht auf. Trotz der Enttäuschung hat dies vielleicht auch sein Gutes: wir hätten nächste Saison in der Bezirksliga arge Probleme gehabt, acht Spieler auf zu stellen. So bleibt uns noch nächste Saison Zeit für die Konsolidierung der Mannschaft mit vielleicht neuen Talenten in der ersten Mannschaft.

Team I Sieger der Vorrunde Nord in der Zugspitzliga 21 / 22

Vor der 5. Runde der Vorrunde Nord der Zugspitzliga 21/22 am 24.04.2022 stand der SK Gräfelfing bereits als Gruppensieger fest. Trotzdem hätte uns ein Verlust gegen den heutigen Gegner, Gröbenzell III wehgetan, denn die Punkte aus der Vorrunde werden mit in die Aufstiegsrunde übernommen (und Gröbenzell ist mit dabei).

Unser Gegner trat einigermaßen unerwartet in Bestbesetzung an, denn es gab keine weiteren Kämpfe heute und so musst Gröbenzell keine Spieler in die höheren Teams „ausleihen“. Wir dagegen waren durch den Wegfall von Oliver Gesing etwas ersatzgeschwächt.

An Brett 1 hatte Jürgen Hofmann mit Weiß einen Franzosen auf dem Brett. Er wählte ein Gambit-Abspiel der Winawer-Variante, konnte aber im weiteren Verlauf nichts entscheidendes aus der Stellung herausholen und willigte deswegen recht früh ins Remis ein.

An Brett 3 wich der Gegner von Thomas mit einer Holländischen Partie seiner üblichen Englischen Eröffnung aus. Weiß hatte aber zunächst starkes Spiel gegen die Bauernschwächen in der schwarzen Stellung. Im weiteren Verlauf entwickelte Schwarz einiges Gegenspiel, vergab aber die Chance für ein aussichtsreiches Damenopfer. Im Endspiel neigte sich die Waage wieder zugunsten von Weiß und nachdem Thomas bereits die Qualität gewonnen hatte, gewann er noch eine weitere Figur durch einen Röntgenangriff auf die ungedeckten Läufer des Schwarzen und damit auch die Partie.

Anton hatte an Brett 6 zunächst positionell prächtig gespielt und kam sehr gut mit Schwarz aus einem Najdorf-Sizilianer aus der Eröffnung heraus. Sein Springer auf c5 dominierte den weißfeldrigen Läufer von Weiß und er hatte die e-Linie mit seinem Turm unter Kontrolle. Im weiteren Verlauf verzettelte er sich aber musst sich dann letztlich geschlagen geben.

An Brett 5 konnte Yaro mit Weiß nichts Entscheidendes aus der französischen Eröffnung herausholen und ein „optisch“ gut aussehendes Turmendspiel versandete letztlich im Remis. Somit stand es 2:2 und zwei Partien waren noch zu spielen.

Ich hatte an Brett 2 mit Schwarz eine Englische Eröffnung, wich aber von meiner üblichen offenen Behandlung mit 1.c4 e5 ab, sondern strebte eine symmetrische Position mit beiderseitigem Läuferfianchetto an. Die Partie war in der Nachbetrachtung vermutlich die ganze Zeit über ungefähr ausgeglichen, wobei ich mich aber immer etwas unwohl fühlte angesichts schlechterer Zeit. Mein Remisangebot um den 32. Zug herum lehnte mein Gegner ab. In beiderseitiger Zeitnot war es aber dann Weiß, der einen Bauern verlor. Allerdings standen meine Figuren nach der Zeitkontrolle passiv und ich ließ um der Initiative willen einen Ausgleich des Materials zu. Das entstandene Turmendspiel war aber wiederum Remis.

Die letzte und entscheidende Partie lieferte Oliver Edelmann an Brett 4. Oliver antwortete auf 1. e4 mit Caro-Kann. Gegen die Vorstoß-Variante des Weißen agierte er geschickt und konnte sowohl die c-Linie mit der Dame besetzen als auch Druck auf das Zentrum ausüben. Im Endspiel konnte er sich einen entfernten Freibauern verschaffen, der letztlich die Partie entschied. Somit konnten wir nach langem und hartem Kampf ein verdientes 3,5 – 2,5 für uns einfahren.

Dieser knappe Sieg über Gröbenzell III sichert Team I beste Aussichten für die Aufstiegsrunde. Diese findet in drei Spielen statt, das erste davon bereits am 15.05.

Team I auf gutem Weg zum Vorrundensieg der Zugspitzliga

Auch im dritten Mannschaftskampf der Vorrunde Nord der Zugspitzliga 21/22 blieb die 1. Mannschaft des SK Gräfelfing ungeschlagen, das Ergebnis von 4.5 – 1.5 war am Ende souveräner als es der tatsächliche Spielverlauf erahnen ließ.

An Brett 5 reichte es für  Desiderius Meier als Weißspieler, die Uhr nach dem 1. Zug zu drücken. Da sein Gegner nicht erschien, gewann Desi kampflos nach einer Stunde. Noch davor allerdings musste sich Jürgen Hofmann mit Schwarz an Brett 2 in einem verunglückten Sizilianer dem Gegner geschlagen geben. Jürgen kam aus seiner gedrückten Stellung trotz frühem Damentausch einfach nicht heraus.

An Brett 3 erreichte Frank Lippert mit Weiß eine für ihn vorteilhafte Version der Halbslawischen Variante des Damengambits. Nach einem Tempoverlust mit einem undurchdachten Läuferzug von Schwarz konnte Weiß nicht nur einen Bauern, sondern eine Qualität gewinnen. Ein nachfolgender Befreiungsschlag des Schwarzen misslang und die Stellung brach dann schnell komplett ein. Ein Turmopfer, das Schwarz nicht annehmen durfte besiegelte dann das 2:1 für Gräfelfing.

Zu diesem Zeitpunkt sah Gräfelfing zwar zunächst als klarer Sieger aus, jedoch vergaben zunächst Yaroslav Yaroshenko an Brett 6 mit Schwarz und Oliver Gesing an Brett 1 mit Weiß ihre überlegenen Stellungen und musste sogar im Falle von Yaro mit Verlust rechnen.

Yaro konnte sich aber nach mehreren Ungenauigkeiten des Gegners ins Remis retten. Olivers Gegner hatte bei seinen Konterversuchen einfach zu viel Zeit verbraucht und verlor wegen Zeitüberschreitung. Hiernach stand es bereits 3.5-1.5 für uns, der Sieg war uns also nicht mehr zu nehmen.

An Brett 4 hatte Thomas mit Schwarz lange Zeit einen Isolani, aber dafür potentiell Gegenspiel auf offenen Linien. Nach Tausch der Damen baute Thomas schrittweise seinen strategischen Trumpf („guter“ Springer gegen „schlechten“ schwarzfeldrigen Läufer des Weißen) aus und brachte seinen Gegner, der sich im Endspiel viel zu passiv verhielt, in eine Art Zugzwang. Nach einem Läuferzug hätte Weiß die Qualität opfern müssen, um Matt zu vermeiden und gab stattdessen auf. Damit erreichten wir ein wichtiges Zwischenziel zum Gewinn der Vorrunde Nord. Nächste Spiel ist am 03.04.2022 gegen den die 3. Mannschaft des SC Wolfratshausen (FL).