Team I glücklos gegen TuS Fürstenfeldbruck

Nach dem Remis gegen Bad Tölz in Runde 5 war ein Sieg gegen die starken Fürstenfeldbrucker Pflicht, wenn wir in die Bezirksliga aufsteigen wollen.

Zur Runde 6 empfingen wir die Gäste aus FFB zu Hause in derselben Aufstellung wie gegen Bad Tölz und starteten dabei vielversprechend.

Ein früher Sieg an Brett zwei von Oliver Gesing gegen Klaus Kretschel mittels des „Belgrader Gambits“ verhalf uns zu einem schnellen 1-0. Gegen den weit vorne gelandeten Freibauern auf e6 und einem drohenden Königsangriff wusste Schwarz sich nur durch Damentausch unter Verlust eines Bauern zu wehren. Das Doppel-Turmendspielt war dann aber chancenlos.

An Brett zwei sah sich Jörg Riehl mit Weiß einem rasanten Königsangriff in meinem Nimzo-Inder ausgesetzt, nachdem er eine Öffnung der Stellung für seine Läufer erst zurückgestellt und dann verpasst hatte. Gegen meinen Mattangriff hätte höchstens noch ein Turmopfer geholfen, was sich Weiß nicht mehr zeigen lassen wollte. Damit stand es nun bereits 2-0.

Leider verdunkelten sich die Wolken für Team I nun zusehends. An Brett 5 war Yaro mit Schwarz gegen Tim Hashagen beständig unter Druck in einer von Weiß sehr positionell und druckvoll
gestalteten Italienischen Partie gestanden. Schwarz musste einen Springer geben und verlor dann im Endspiel.

Thomas hatte an Brett 4 in seiner üblichen Englischen Partie einen Bauern für Druck gegen die schwarze Königstellung investiert, den er auch nach Damentausch beibehielt. Ein Remis hätte mindestens drin sein sollen. Leider musste Thomas nach einem einzügigen Einsteller die Partie sang- und klanglos gegen Stefan Waller aufgeben.

Ein schwieriges Endspiel hatte sich Daniel an Brett 1 mit Schwarz gegen GM Hans-Joachim Hecht in einer Sizilianischen Partie eingehandelt. Die Stellung transformierte dann recht bald in eine Art Igel-Pirc-Variante mit der „Maroczy-Zange“, die nach Damentausch zu einem günstigeren Turmendspiel für Weiß führte.

Eine kleine Finesse im hätte möglicherweise das Remis halten können. Nachdem Schwarz diese Chance verpasst hatte, ließ sich der Altmeister nicht mehr die Butter vom Brot nehmen, und es stand nun 2-3 für die Gäste.

Oliver Edelmann hätte an Brett 5 mit Weiß in einem Damengambit nach wechselvollen
Verlauf der Partie durchaus Chancen auf einen Sieg gehabt, spielte aber das Springer-gegen-Läufer-Endspiel nicht druckvoll genug. Die Punkteteilung war dann die Folge.

Vermutlich erlaubt der Endstand von 2,5-3,5 uns nicht mehr, in die Bezirksliga aus eigener Kraft aufzusteigen. Wir müssen hier schon auf einen Ausrutscher des Tabellenersten hoffen.

Das nächste Spielt ist in drei Wochen am 26.02, da wir unseren Kampf gegen Holzkirchen vorgelegt haben. (FL)

Team I: dramatisches 3:3 in Bad Tölz

In der 5. Runde der Zugspitzliage 2022/23 waren wir mit viel
Selbstvertrauen zu den Schachfreunden nach Bad Tölz gefahren,
waren wir doch nominell die um einiges stärkere Mannschaft.
Allerdings gestaltet sich der Kampf weitaus dramatischer
als uns lieb war und am Ende mussten wir in die Punkteteilung
einwilligen. Aber der Reihe nach.

Ich hatte an Brett drei bald nach der Eröffnung (Königsindisch) eine angenehme
Stellung, da sich Schwarz selbst etliche Bauernschwächen zugefügt
hatte. Allerdings wollte ich keinerlei Gegenspiel zulassen, agierte
dabei übervorsichtig und vergab jeglichen Vorteil in einem Läuferendspiel,
in der mein Läufer nur nominell besser aussah, aber es nirgendwo ein
Durchkommen mit dem König gab. Punkteteilung war die logische Folge.

Yaro hatte es an Brett fünf mit einem abgelehnten Morra-Gambit zu
tun. Allerdings konnte Schwarz dabei den Druck überhaupt nicht
abschütteln und nach einer pfiffigen Kombination, der Schwarz
die Dame gekostet hätte, konnte Yaro den vollen Punkt einfahren.

An Brett zwei spielte Oliver Gesing mit Schwarz die vergiftete
Bauern-Variante der Französischen Verteidigung (Winawer-Variante),
konnte aber nur mit Mithilfe des Gegners das Remis halten.

An Brett war Oliver Edelmann mit Schwarz ebenfalls unter andauerndem
Druck, den er erst im Endspiel mit ungleichen Läufern abschütteln
konnte: das Remis war unvermeidlich.

An Brett 1 verpasste Daniel an einer Stelle einen guten Zug und die Bewertung änderte sich von „fast gewonnen für Weiß“ auf „vermutlich gewonnen für Schwarz“. Leider geriet Weiß dann in einen Königsangriff, aus dem Daniel sich nur durch Hergabe zu vieler Bauern befreien konnte und dann letztlich aufgeben musste.

Damit stand es 2.5 – 2.5!

An Brett 4 war Thomas auf der „falschen“ Seite „seiner“ Eröffnung, nämlich
Englisch gelandet (die Stellung transponierte aber zu einem für Weiß
günstigen Damengambit. Am Damenflügel hatte Weiß zwei Freibauern, die
allerdings verdoppelt waren. Durch passives Spiel verlor Weiß erst den
einen, dann den anderen Freibauern und musste in einem Damenendspiel
um das Remis kämpfen.

Nach mehr als 80 Zügen schien es also ob Schwarz endlich seinen Bauern
durchbringen würde können, aber da schnappte die Patt-Falle von Weiß zu:
er hatte schon vor einiger Zeit seinen König so aufgestellt, dass eine
schwarze Dame auf der 2. Reihe dem weißen König alle Felder nahm.

Letztendlich war das 3:3 verdient, denn wir konnten die eigentlich schwächeren Gegner nicht nur nicht besiegen, sondern standen in einigen Partien sogar mit
dem Rücken zur Wand.

In der Runde 6, zuhause gegen TuS Fürstenfeldbruck am 05.02.2023, muss dann allerdings ein Sieg her, denn sonst können wir den Gedanken an einen Aufstieg vergessen! (FL)

Souveräner Sieg gegen den SC Ammersee

Zu einem ungefährdeten 4,5-1,5 kam der SK Gräfelfing am 3. Spieltag der Zugspitzliga 2022/23 gegen den SC Ammersee auch ohne Stammspieler Thomas, der seinen Pflichten als FIDE-Schiedsrichter nachkommen musste.

Am leichtesten hatte es dabei Frank an Brett drei, dessen Gegner schlicht nicht auftauchte. Ein kampfloses 1-0 nach einer Stunde war dann die Folge.

Oliver Edelmann hatte es an Brett fünf mit Schwarz gegen eine Reti-Eröffnung zu tun, gegen die er klassisch mit Läuferausfall nach f5 reagierte. Das Übersehen einer Bauerngabel kostete Weiß zunächst eine Figur gegen zwei Bauern. Nachdem sich das Gegenspiel des Weißen als unzureichend erwiesen hatte, machte ein weiterer Qualitäts- bzw. Figurengewinn dann den Punkt zum 2-0 komplett.

Marvin hatte mit Weiß an Brett sechs im Cochrane-Gambit in der Russischen Verteidigung (Springeropfer auf f7!) zunächst 4 Bauern gegen die Figur erhalten, verlor dann aber im weiteren Verlauf wieder drei davon. Das Endspiel mit 3 zu 2 Bauern und einem Läufer gegen zwei Springer war dann für Weiß nicht zu halten: 2-1.

Durchaus wechselhaft verlief Oliver Gesings Partie an Brett zwei. Im Aljechin-Chatard-Angriff der französischen Verteidigung (die Oliver ja selbst oft als Schwarzer spielt), saß er diesmal auf der „falschen“ Seite mit Weiß. Schwarz nahm das Bauernopfer auf g5 nicht an, sondern versuchte, mit a6 und dem Standardausfall c5 das weiße Bauernzentrum zu unterminieren, ohne seine eigene Bauernstellung zu kompromittieren. Lange Zeit schien dabei die Stellungsbewertung zwischen „Weiß steht überlegen“ und „ausgeglichen mit Gegenchancen für Schwarz“ zu pendeln. Nach einem Bauernopfer konnte Oliver aber einen weit vorgeschobenen Freibauern bilden, dessen Vormarsch von einem (weniger weit vorgerückten) Freibauern des Gegners auf der gleichen Linie gegen Angriffe der schwarzen Dame abgeschirmt war. Die Partie ging dann relativ bald zu Ende und es stand 3-1.

An Brett eins hatte es Daniel als Schwarzer mit einem geschlossenen Sizilianer zu tun. Die Partie stand lange Zeit ungefähr ausgeglichen, zumal Weiß auf den sonst üblichen Königsangriff verzichtete und stattdessen lieber auf Zentrumskontrolle und Bauernangriff am Damenflügel baute. In beiderseitiger Zeitnot kippte die Partie aber zugunsten von Schwarz. Nach einem Bauerngewinn auf der b-Linie brach die Verteidigung des Weißen schnell auseinander und es stand 4-1.

An Brett fünf bekam Yaro mit Weiß gegen einen Pirc-Aufbau eine aussichtsreiche Stellung. Allerdings verteidigte sich Schwarz geschickt und stand trotz bzw. wegen eines Qualitätsopfers von Weiß überlegen. Das Endspiel allerdings war dann trotz Qualität mehr nur sehr schwierig zu gewinnen für Schwarz (falls überhaupt) und so einigten sich die Kontrahenten auf Remis, was angesichts des bereits erfolgten Siegs für Gräfelfing eine verständliche Reaktion darstellte.

Das ungefährdete 4,5-1,5 schließt die Saison für dieses Jahr ab.. Weiter geht es in der Zugspitzliga 2022/23 erst wieder im neuen Jahr. Runde 5 findet am 15.01.2023 gegen Bad Tölz statt. Im Dezember 2022 in der 4. Runde dagegen haben wir spielfrei (FL).