Aktuelles

Team II: Aufstieg sicher durch Sieg gegen Miesbach

Am Sonntag, den 23. März fand das Auswärtsspiel gegen Miesbach statt. Die Aufstellung bestand
aus den Stammspielern Marvin Kühn, Martin Hock, Jürgen Klapper, Philipp Zametzer und mir. Verstärkung hatten wir mit Jasper Timm.

Jasper – an Brett eins mit weiß – wählte die Englische Eröffnung. In der Folge tauschten sich die
meisten Figuren ab. Er gelangte in ein Läufer Turm gegen Läufer Turm Endspiel mit einem weit vorgerückten Freibauern auf der a Linie. Marvin spielte an Brett zwei mit Schwarz. Hier fehlen leider die Details.

Martin Hock baute sich an Brett drei mit weiß ruhig auf. Diese Partie kennzeichnete sich durch
strategisches Manövrieren. Das Mittelspiel mündete in ein Läufer gegen Springer Endspiel mit verteilten Bauern am Königsflügel.

An Brett vier ergab sich bei Jürgen Klapper die französische Vorstoßvariante über die
Alapineröffnung. Der weitere Partieverlauf kennzeichnete sich durch Spannung mit Bauernhebeln
gegen die Zentrumsstruktur.

Philipp an Brett 5 mit Weiß erlaubte seinem Gegner in der Englischen Eröffung den thematischen Vorstoß f5-f4 gegen das weiße Bauerndreieck e3,f2,g3. Statt mit d4 im Zentrum zu kontern, öffnete er die g-Linie um Gegenspiel gegen den scharzen König zu bekommen. Dies ergab eine zweischneidige, unklare Stellung mit weißen und schwarzen Königsschwächen. Schwarz war hier positionell etwas im Vorteil.

Nach beiderseitigen Ungenauigkeiten aber ohne entscheidende Fehler, konnte Schwarz mit der Dame einen Bauern auf a3 erobern. Als Kompensation drang Philipp mit seinem Turm auf f7 ein. In nun ausgeglichener Stellung kehrte die schwarze Dame von a3 zur Verteidigung ins scheinbar sichere
Zentrum nach d6 zurück (das kaltblütige Kg8 mit Angriff auf den Turm hätte die schwarze Stellung gehalten). Nun konnte Philipp mit zwei folgenden Springerangriffen auf die Dame seinen Springer von g3 auf g5 stark verbessern und den Turm auf f7 decken. Zwei Züge später kam die weiße Dame nach f6 und das Matt auf g7 war – zum sicher etwas glücklichen Sieg- nicht mehr zu verhindern (1 : 0).

Bei mir an Brett sechs löste mein Gegner die d4-c5 Spannung über das weniger gebräuchliche dxc5. Nach Wiedergewinnung des Bauern änderte sich die Zentrumsbauernstruktur bis zu einer Sveschnikovstruktur mit d6 und e5. Im Folgenden Spielverlauf tauschten sich die meisten Figuren ab. Ich gelangte in ein vorteilhaftes Läufer gegen Springer Endspiel. Währenddessen gab es weitere Punkte bei Marvin und Jürgen (3:0).

Jasper konnte eine Zeit lang den Freibauern taktisch verteidigen. Schließlich entschied jedoch die besser Position des gegnerischen Königs und sein Freibauer wurde entschärft (3 1/2 : 1/2).

Martin kämpfe für die Verstärkung seines Vorteils und konnte diesen ausbauen (4 1/2 : 1/2). Mit Zeitnot war ich einer taktischen Position gegenübergestellt. Ich entschied mich für den Abtausch ins Bauernendspiel mit aktiverem König, doch fand in diesem nicht die gewinnbringende Fortsetzung. Über Umwandlung beider Seiten ergab sich ein Dame gegen Dame Endspiel mit Initiative auf meiner Seite. Mein Gegner wehrte die taktischen Drohungen ab und die Partie verlief ins Remis (5:1).

Mit der guten Mannschaftsleistung war uns somit schon ein Aufstieg in die Zugspitzliga sicher. (AR)

Oberbayerische Jugendeinzelmeisterschaft 2025 in Wartaweil

Vom 05.03.2025 bis zum 08.03.2025 fand die diesjährige Oberbayerische Jugendeinzelmeisterschaft statt. Jeweils die ersten Beiden jeder Altersklasse qualifizieren sich direkt für die Bayerische Meisterschaft. Ganze elf Kinder und Jugendliche vom SK Gräfelfing in den unterschiedlichsten Altersklassen, kämpften an diesen vier Tagen, um ihren Platz auf der Bayerischen Meisterschaft buchen zu können.

Hier eine kleine Übersicht unserer Teilnehmer:

U8

Ursprünglich sah es in der U8 nach einem Zweikampf zwischen Elias aus Gräfelfing und dem Freisinger Vitus aus, die beide als klare Favoriten auf das Weiterkommen galten. Jener Vitus, wurde vor dem Turnier jedoch überraschend krank und konnte nicht antreten, weswegen dem Durchmarsch von Elias eigentlich Keiner mehr im Wege stehen sollte. Nun, im Schach ist alles möglich. Elias remisierte die dritte Runde und verlor vollkommen überraschend in der sechsten Runde gegen den späteren Sechsten, weswegen sogar das Weiterkommen plötzlich in Gefahr geriet. Jedoch bewies Elias, dass gute Spieler vor allem in wichtigen Spielen ihre Bestleistung abrufen. Er besiegte seine beiden direkten Konkurrenten und sicherte sich zwar knapp, aber hochverdient mit 6,5 von 8 Punkten die Vizemeisterschaft und damit das Weiterkommen.

U10

Dass der Schachsport zu Coronazeiten mächtig boomte, machte sich vor allem in der Altersklasse U10 deutlich bemerkbar. Vor zwei Jahren holte sich Viktor Gubanov mit einem Rating von ca. 1000 DWZ die Vizemeisterschaft in dieser Altersklasse. Doch zu Coronazeiten entdeckten zahlreiche neue Talente das Spiel der zwei Könige. Dieses Jahr hätte diese Spielstärke gerade so für die obere Tabellenhälfte gereicht. Drei Gräfelfinger traten dieses Jahr in dieser sehr stark besetzten Altersklasse an. Jan und Louis performten erwartungsgemäß und wurden mit 3,5 und 4 Punkten aus acht Partien Achter und Sechster in dieser Altersklasse. Sie bewiesen, dass sie deutlich besser sind als der Durchschnitt, jedoch reicht es bei ihnen noch nicht, um die Topspieler ihres Jahrganges zu ärgern.

Anders sah es aus bei Vitus. Er biss, kämpfte und tat alles für das Weiterkommen in die nächste Runde. Jedoch von Anfang an klar, dass er dafür einen aus der Top 3 schlagen musste. Er verlor gegen den Sieger und nach hartem Kampf reichte es leider nur für ein Remis gegen den Vizemeister und den späteren Dritten. Durch ein bitteres und unglückliches Remis in der ersten Runde reichte es am Ende mit 5,5 von 8 Punkten und dem vierten Platz leider nicht für die Qualifikation zur bayerischen.

U12

Für eine positive Überraschung sorgte Luka in der U12. Er zeigte eine sehr konstante Leistung und verpasste ganz knapp, nur durch Feinwertung getrennt, den dritten Platz und wurde Vierter mit 5 Punkten aus sieben Partien. Hätte er in einer deutlich besseren Stellung gegen den Vizemeister was Zählbares rausgeholt, wäre wahrscheinlich sogar noch mehr drinnen gewesen.

U14/U14w

Die U14 war dieses Jahr die wahrscheinlich die am stärksten besetzte Altersklasse. Trotzdem zeigte Mia keine Scheu und suchte sich ausgerechnet diese Herausforderung als ihren ersten offiziellen Wettkampf aus. Am Ende reichte es mit 2.5 von 7 möglichen Punkten für den 18. Platz in der Gesamtwertung und ganz knapp, durch einen halben Sonnebornpunkt vom 3. Platz getrennt, für den vierten Platz unter den weiblichen Teilnehmerinnen.

Zutiefst enttäuscht am Ausgang des Turniers war Vladimir. Er trat mit großen Ambitionen und Erwartungen an sich selbst an und schaffte es nicht diese zu erfüllen. Er wirkte oft viel zu verkopft und das spiegelte sich auch in seinem Spiel wieder. Ihm unterliefen oft strategische Fehler. Sinnbildlich dafür war seine Niederlage gegen seinen Vereinskollegen Diwen, den er nach aussichtsreicher Stellung durch einen groben strategischen Patzer in seine Stellung einlud. Er wurde sechster unter den Jungs mit 4 aus 7 Punkten.

Diwen war die Überraschung des Turniers. Anders als Vladimir und Vladislav ist er mit geringeren Erwartungen zur Meisterschaft gefahren und spielte befreit auf. Er punktete gegen etliche stärker bewertete Spieler, u.a. Sieg gegen Vladimir und Remis gegen Vladislav und erreichte den wohlverdienten 4. Platz mit 4,5 Punkten und verbesserte seine DWZ um über 140 Punkte, Chapeau.

Vladislav gab bis zum Schluss alles, um sich für die Landesmeisterschaft zu qualifizieren. Er war einer der zwei Spieler, die es schafften, dem Turniersieger einen halben Punkt abzunehmen. Leider hatte Vladi am letzten Tag mit starken Bauchschmerzen zu kämpfen und holte nur einen halben Punkt aus zwei Partien. Damit wurde er 3. mit 4,5 Punkten und verpasste haarscharf die direkte Qualifikation.

U18

Martin spielte ein starkes Turnier. Nach einem langsamen Start mit vielen Remisen gab Martin gegen Ende nochmal so richtig Gas. Er gewann ansehnlich die letzten beiden Runden und sicherte sich einen starken 3. Platz mit 4,5 Punkten bei sehr starker Konkurrenz.

U16

Was in der U16 los war, konnte wirklich Keiner vorhersehen. Die beiden Favoriten hatten einen desaströsen Start ins Turnier und irrten irgendwo im unteren Bereich der Tabelle herum. Der DWZ-stärkste Spieler holte sogar nur einen halben Punkt aus den ersten drei Partien und brach das Turnier danach krankheitsbedingt ab. Währenddessen spielte Pavel das Turnier seines Lebens. Er machte alle platt, die sich ihm in den Weg stellten und stand am Ende des vorletzten Tages mit einem Punkt Abstand allein an der Tabellenspitze. In den finalen Runden boten die Gegner deutlich mehr Gegenwehr und er erkämpfte sich nur einen halben Punkt aus zwei Partien.

Nach sieben unfassbar spannenden Runden standen drei Spieler mit jeweils fünf Punkten an der Spitze der Tabelle. Pavel, nur durch einen Buchholzpunkt getrennt, wurde unser einziger Bezirksmeister. Damit hat er selbst vor dem Turnier wahrscheinlich nicht gerechnet. Herzlichen Glückwunsch.

Der SK Gräfelfing wünscht allen, die auf der Bayerischen Meisterschaft teilnehmen wollen ganz viel Erfolg.

Hier der Link zu dem ausführlichen Turnierverlauf: https://www.schachbezirk-oberbayern.de/index.php?id=jugendem

(YY)

Team I: wichtiger Sieg gegen Isental

Am 23.02 absolvierten wir die siebte und vermutlich entscheidende Runde in der diesjährigen Saison: wir trafen zuhause auf Spitzenreiter Isental. Wollten wir Aufstiegschancen wahren, mussten wir unbedingt diesen Kampf gewinnen und so traten wir in Bestbesetzung an; einschließlich Massimo, der – klausurgeplagt – zunächst nicht wusste, ob er teilnehmen konnte.

Eine wichtige Vorentscheidung ergab sich an Brett 2, wo Daniel mit Weiß auf sein geliebtes Königsgambit zurückgriff. Trotz Damentausch entwickelten die weißen Figure mächtige Aktivität, die bald ein entscheidendes Übergewicht mündeten.

Einen glänzenden Tag erwischte Thomas an Brett 8, das bei Isental stark besetzt war (stärker als Brett 3). Obwohl es zunächst so aussah, als ob Schwarz gegen Thomas‘ Damengambit Aktivität am Damenflügel entwickelte, konnte Thomas diese neutralisieren und dabei auch investiertes Material
zurückgewinnen. Einen Mattangriff des weißen konterte er seinerseits mit einem unwiderstehlichen Mattangriff via Turmopfer auf g7. Egal was Schwarz getan hätte, er wäre einem Matt nicht mehr entkommen.

An Brett 4 ergab sich ein taktisch-strategisches Hin- und Her, dass Gräfelfing am Schluss für sich entscheiden konnte. Jürgen griff als Weißer gegen Caro-Kann auf die Abtauschvariante zurück. In der Frühphase des Mittelspiels bekam er starken Königsangriff, wobei er Bauern auf b2 stehenließ, den Schwarz nicht nehmen konnte. Weiß eroberte seinerseits einen Bauern, dafür entwickelte Schwarz plötzlich starke Initiative auf der f-Linie. Nach einer großen Ungenauigkeit stand aber Schwarz in einem Endspiel Dame + Läufer gegen Dame + Springer des Weißen angesichts seiner offenen Königsstellung plötzlich auf Verlust. Jürgen verwandelte sicher den Punkt.

In schneller Folge kam es dann zu drei Remisen. Erst machte Yaro auf Brett 5 in unklarer Stellung Remis (Schwarz, Modern), dann ich auf Brett 6 (Damengambit). Arshak auf Brett 1 hatte in der McCutcheon-Variante des Franzosen als Schwarzer als Klippen und taktischen Untiefen umschifft und war in ein Endspiel mit ungleichen Läufern gelandet, das von keiner Seite aus zu gewinnen war.

An Brett 7 hatte Massimo’s Gegner seine eigentlich gute Stellung schrittweise verdorben. Ein angebotenes Qualitätsopfer lehnte Weiß aber, verlor dann aber trotzdem sang- und klanglos.

Der Trostpunkt konnte Isental an Brett 3 einfahren. Oliver hatte in einem Franzosen als Schwarzer einen Bauern mehr, aber im Laufe des Mittelspiels entwickelte Weiß einen unwiderstehlichen Königsangriff.

Damit entschieden wir den Kampf 5,5 : 2,5 für uns. In der Tabelle haben wir beide 11-3 Mannschaftspunkte, aber Isental liegt leicht vorne nach Brettpunkten. Nur ein anderes Ergebnis war vielleicht noch wichtiger: Gauting verliert gegen die Schachunion Ebersberg-Grafing und liegt jetzt hinter uns auf Platz 3, ebenfalls mit 11-3 Punkten!

In den letzten beiden Runden entscheidet sich jetzt der Aufstieg, wobei der SK Gräfeling von den drei Mannschaften das schwierigste Restprogramm hat: in Runde 8 treten wir gegen Ilmünster 2 an (Platz 5) und in Runde 9 gegen die SG Traunstein/Traunreut. (FL)